Hallux Valgus

Hallux valgus

(Ballenzeh)

 

Der Begriff „Hallux valgus“ oder auch „Ballenzeh“, welches in Übersetzung „den zur Außenseite abweichenden Großzeh“ bedeutet, prägte erstmals 1870 der deutsche Chirurg Carl Hueter.
Dieses Krankheitsbild gehört zu den häufigsten Störungen, die eine orthopädische Behandlung erfordern. In einer aktuellen Übersichtsarbeit1 wird die globale Krankheitshäufigkeit mit bis zu 23 % bei den 18- bis 65-Jährigen und 35 % bei Älteren Personen über 65 Jahren angegeben.

Der Ballenzeh ist nicht nur kosmetisch ein Problem, denn es kann ebenso zur Entstehung von schmerzhaften Druckstellen (Hornhautschwielen), Hautreizungen, Schwellungen oder Entzündungen kommen. Das Großzehengrundgelenk wird bei dieser Fehlstellung stark überbelastet und kann langfristig gesehen eine schmerzhafte Großzehenarthrose (Hallux rigidus) entwickeln.

 

Ursachen

Die Ursachen dieser Erkrankung sind vielfältig, aber eben auch oft ‚Zivilisationskrankheiten‘.
Die Entstehung des Hallux valgus ist komplex. Allgemein akzeptiert ist, dass es zu einer Dysbalance zwischen der extrinsischen und intrinsischen Fußmuskulatur sowie den vorhandenen Bandstrukturen kommt. Meist besteht bei den Patienten eine grundsätzliche Vorbelastung, etwa eine Schwäche der kurzen Fußmuskeln, ein ausgeprägter Plattfuß, regionale oder generalisierte Hypermobilitäten, Bandinstabilitäten, Verkürzungen der Achillessehne, neurologische oder entzündlich rheumatische Erkrankungen.
Auffällig ist, dass sich insbesondere bei Frauen bestimmte Fußerkrankungen in der Familie häufen. Eine genetische Komponente scheint somit zu bestehen.

Zusätzlich spielt die Mode auch eine Rolle. Seit Menschen Schuhe tragen, schnüren sie immer wieder ungeeignetes oder zu enges Schuhwerk an ihre Füße.
Berufsbedingte Belastungen wie bei Balletttänzern sind dagegen die Ausnahme. Denn wie jede Bewegung tut Tanzen Ihren Füßen gut.

 

Therapie

Die konservative Therapie des Hallux valgus zielt in der Regel auf eine symptomatische Linderung der Beschwerden ab. Die Stellung der großen Zehe lässt sich mit Schienenbehandlungen allenfalls noch beim nicht vollständig ausgewachsenen Patienten dauerhaft verbessern. In dieser Zeit können Nachtschienen verordnet werden, welche die Fehlstellung zügeln. Eine nachhaltige Stellungskorrektur beim erwachsenen Patienten ist hiermit leider nicht mehr möglich.

Sollten konservative Behandlungsmöglichkeiten nicht mehr erfolgsversprechend erscheinen oder bisher keinen gewünschten Erfolg erbracht haben, sollten operative Maßnahmen erwogen werden, um eine Fußfehlstellung zu korrigieren. In unserer Orthopädiepraxis am Rathaus Steglitz in Berlin prüfen wir stets welche Therapieform für Sie am geeignetsten ist.

Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung beraten wir Sie gerne. Herr Christian Laurenz ist Mitglied der Gesellschaft für Fußchirurgie e.V. und nimmt an der dynamischen Entwicklung dieses Spezialgebietes aktiv teil.

Quellen

1 Nix S, Smith M, Vicenzino B: Prevalence of hallux valgus in the general population: a systematic review and metaanalysis. J Foot Ankle Res 2010; 3: 21