Fußerkrankungen
„Gehen ist eine Bewegung auf Kredit.“
(Immanuel Kant)
„Gehen ist eine Bewegung auf Kredit.“
(Immanuel Kant)
Der Fuß hat 26 Knochen, welche über 33 Gelenke miteinander verbunden sind. Mehr als 100 Bänder und rund 20 Sehnen halten dieses Gebilde zusammen.
Gehen ist weit mehr, als einen Fuß vor den anderen zu setzen. Fast alle Körperteile sind beim Gehen in Bewegung und spielen zusammen, wenn wir unser Gleichgewicht halten oder die Bewegungsrichtung ändern. Die Basis all dessen ist der Fuß, dessen kleine anatomische Unterschiede, ob angeboren oder erworben, bei jedem von uns ein eigenes Bewegungs- und Gangbild erzeugen.
Einen gesunden, ausgeruhten Fuß nehmen wir kaum wahr. Erst wenn wir ausgiebig gestanden oder unpassendes Schuhwerk getragen haben, senken wir den Blick nach unten. Gerade die scheinbar einfache Aufgaben des Stehens belastet den Fuß extrem. Mit seinem aufwendigen Aufbau und dem komplexen Zusammenspiel der vielen Gelenkkomponenten eignet sich der Fuß viel eher für dynamische Bewegungsabläufe wie Tanzen, Laufen oder Springen. Hier ermüdet er weniger; aber die wenigsten Menschen hüpfen und tanzen durch ihren Tag.
Beschwerden am Fuß sind daher oft die Folge unserer relativ statischen Lebensweise und können die gesamte Lebensqualität einschränken. Stimmt etwas mit dem Fuß nicht, ist das oft kein lokales Problem. Muskel- und Faszienverbindungen umschlingen und halten uns zusammen – daher müssen wir gelegentlich erst über den Kopf wieder auf die Füße kommen.
Eine eindeutige Diagnose wird anhand der sorgfältigen Erhebung der Krankheitsgeschichte, der klinischen Untersuchung des Fußes und gegebenenfalls weiterer zusätzlicher apparativer Untersuchungen gestellt.
Das Gespräch und die Untersuchung durch die Hand unserer erfahrenen Orthopäden ermöglicht bereits meist eine Verdachtsdiagnose. Zu dieser klinischen Untersuchung im Stehen und im Sitzen gehört auch die genauere Betrachtung von Schwielen, an denen sich die langfristigen Belastungen des Fußes ablesen lassen. Zusätzliche Informationen ergeben sich auch aus dem Sohlenbild der getragenen Schuhe.
Bei Frakturen, Tumorbildungen, Arthritiden, Verformungen und Infektionen sind bildgebende Verfahren für die genaue Diagnostik und Behandlung unabdingbar.
Wir wählen dabei das Verfahren, welches unter Wahrung des Patientenschutzes und der Wirtschaftlichkeit die genaueste Aussagekraft besitzt.
In der Regel bietet die konventionelle Röntgenaufnahme des Fußskeletts mit und ohne Belastung bereits einen sehr hohen Aussagegehalt. Selbstverständlich fertigen wir alle diese Aufnahmen, einschließlich der Spezialaufnahmen, in unserer Praxis an.
Zur Darstellung der Weichteile eignet sich die Sonografie, die wir mit langjähriger Erfahrung anwenden.
Patienten mit besonderer Fragestellungen überweisen wir an radiologische Fachkollegen für Computertomografie (CT), Magnetresonanztomografie (MRT) oder nuklearmedizinische Diagnostik (Szinthigrafie).
Das Studium des Wechselspiels der Fußsohle mit dem Boden während der natürlichen dynamischen Gehbelastung hat eine lange Tradition und zeigt exakt die auftretenden Belastungen.
Mit der Fortentwicklung der Technik hat sich auch diese Technologie und Diagnostik stetig verbessert.
In unserer Praxis erfolgt die Messung des Anpressdrucks der Fußsohle über eine drucksensible Platte, die in eine kurze Gehstrecke eingelegt ist. Nach erfolgter Messung werden die aufgezeichneten Werte an einem Computer aufbereitet und in ein grafisches Bild umgewandelt. Anhand eines Ausdrucks am Farbdrucker stellen wir die Befunde dar und werten sie mit weiteren Untersuchungsergebnissen gemeinsam aus.